Übung macht den Meister
Robert Heinz malt sich gesund
Aus kleinen Bewegungsübungen wurden Bilder. Wurde Vergnügen. Wurde Leidenschaft.Training ist alles.
„Bewegungen machen, nicht nur große wie Schwimmen oder Nordic Walken, sondern auch kleine –stricken zum Beispiel. Das war der ärztliche Auftrag, aber nicht wirklich meines“, schmunzelt Robert Heinz, „also habe ich es mit Zeichnen probiert. MitBleistift. Katzenhaare. Dafür waren viele, viele kleine Stricherl nötig. VonBildern habe ich dann Tiere abgezeichnet: Katzen – sie waren meine Einstiegsdroge – Löwen, Eulen. So hat es angefangen.“
DieErmutigung von Freunden und auch von seiner Frau Brigitte haben Heinz bestärkt, weiterzumachen, verschiedene Techniken auszuprobieren. An Malutensilien hatsich in vier Jahren eine beachtliche Menge angesammelt: Farb-, Bunt-, Kohle-und Bleistifte; Öl-, Wasser-, Pastellfarben; Nylon- und Echthaarpinsel; Staffelei, Mischpalette, Papier, Leinwand und vieles mehr.
Dievielen feinen Striche sind es, die es Heinz besonders angetan haben. Aus therapeutischer Sicht höchst sinnvoll, aus Sicht des Malers höchst reizvoll, sind es doch die Feinheiten, die ein Bild so besonders machen. „Augen zumBeispiel. In Tier- und Menschengesichtern sind sie sehr dominant. Nur durch viele Farben und viele zarte Striche entsteht ein lebendiger Blick.“ Sowasgelingt nur mit Konzentration, Genauigkeit, Geduld. Auch bei Landschaften oderGebäuden sind es Details, die den Charakter des Bildes bestimmen. Das Gemälde„Heimgekommen“ beispielsweise ist ein Bild aus dem Kopf. Es zeigt ein Gebäude am Abend, die Lichter im Fenster sollten Wärme und Geborgenheit ausstrahlen.Dass die Nebengebäude nur schemenhaft zu sehen sind und der Himmel leer ist, ist Absicht – „der Betrachter soll sich selber ausmalen, wo der Horizont ist“.
Heinz malt regelmäßig, fast jeden Abend; da kann er in Ruhe auf das Papier oder dieLeinwand schauen, sich in ein Fantasiebild hinein- und ungestört über den nächsten Pinselstrich nachdenken. Beim Malen muss er „hineinkommen in einGefühl. Wie ein Schriftsteller lang überlegt und das Papier anschaut, bevor ereinen Satz niederschreibt, lasse ich alles vor meinen Augen vorbeiziehen.“ Erst wenn ein Bild fertig ist, wird ein neues angefangen, „weil sonst das Gefühl, aus dem heraus es gedacht war, verloren geht“.
Ausgestellt wurden Bilder von Robert Heinz im Autohaus Uitz in Feldbach sowie in verschiedenen öffentlich zugänglichen Institutionen. Lieblingspapier oder Lieblingstechnik gibt es keine. Einen Malkurs zu machen war auch nie Thema. Ob es zum Malen Talent braucht? „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Was man sich zutraut, braucht man einfach nur tun.“
Ingrid Obad
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